Minimum Viable Product (MVP) – schnell und effizient zum Erfolg

Apps gewinnen immer mehr an Bedeutung durch den „always-on Status“ der Smartphones. Derzeit sind im Google Play Store rund 3,01 Millionen Apps verfügbar (Stand: Dezember 2020). Diese Zahl veranschaulicht den zunehmenden Wettbewerbsdruck. Welche Taktik kann helfen Ihr Produkt von Beginn an konkurrenzfähig zu machen? Die Lean Startup Methode von Silicon-Valley-Entrepreneur Eric Ries, bietet ein geeignetes Konzept für die Software- und App-Entwicklung. Zu dem Lean Startup Gedanken zählt das Minimum Viable Product (MVP).

Definition: Was bedeutet MVP?

“That version of a new product which allows a team to collect the maximum amount of validated learning about customers with the least effort.” Eric Ries

Die Abkürzung MVP steht für den englischen Begriff „minimum viable product“. Im Deutschen bedeutet das so viel wie „kleinstmöglich realisierbares Produkt“. Was bedeutet das für die MVP-Entwicklung? Das kleinstmögliche Produkt enthält die notwendigsten Features und erfüllt den eigentlichen Zweck. Der App- oder Software-Entwickler kann das MVP veröffentlichen und gegebenenfalls bereits zahlende Kunden akquirieren. Die Anwendung enthält nur so viele Funktionen, dass die ersten Nutzer sie reibungslos anwenden können und zufrieden sind. Die MVP-Entwicklung erfolgt nach dem KISS-Prinzip (keep it short, stupid).

Ein MVP hat drei Hauptmerkmale:

• Es besitzt genügend Wertigkeit: Nutzer verwenden das Produkt, da es ihnen einen Mehrwert bietet
• Es zeigt genügend Zukunftsnutzen, um die „Early Adopters“ zu halten
• Es bietet eine Feedbackschleife, die die weitere Entwicklung anhand von Kundenanfragen steuert

Das Ziel der Lean Startup Methode ist es, das Produkt schnellstmöglich zur Marktreife zu führen. Nachdem die Anbieter die MVP-App veröffentlichen, holen sie Feedback potenzieller Kunden ein. Dieses nutzen sie, um das Produkt anhand der Kundenwünsche weiterzuentwickeln. Den endgültigen, vollständigen Funktionsumfang entwerfen und entwickeln die App-Entwickler ausschließlich, indem sie das Feedback der ersten Produkt-Nutzer berücksichtigen.

Gründe für die Entwicklung eines MVP

Ein Vorteil der MVP-Methode ist die Möglichkeit Ressourcen wie Zeit und Geld zu sparen. Mithilfe eines MVP-Konzepts kann das Team Fragen, die über den Erfolg der Anwendung entscheiden, schnell, agil und effizient klären. Ist die Idee marktreif? Welche Features sind sinnvoll? Was will der Kunde? Funktioniert das Produkt überhaupt?

Der Hauptgrund für das Entwickeln eines MVP ist das Minimieren von Risiko. Mit dem Minimum Viable Product wird mithilfe der agilen Scrum-Methode schrittweise ein Konzept getestet. Die MVP-Methode vermeidet Fehlentwicklungen und damit Kosten. Mit dem frühen Markteintritt wird schnell evaluiert, ob die Idee und das Produkt am Markt überhaupt eine Chance hat.

Ein weiterer Vorteil ist, dass ein Minimum Viable Product (MVP) in der Regel wenig Zeitaufwand bedeutet. Oft reichen zwei bis drei Monate von der Idee bis zur Veröffentlichung des MVP. Es gibt Baukästen, die eine grobe Entwicklung von Webanwendungen ermöglichen, um die Produkteigenschaften der MVP-Software vorab zu testen.

Problemstellungen bei der Entwicklung ganzheitlicher Produkte:

• Aufwändige Planungs- und Konzept-Phase
• Hoher Ressourcenaufwand: Die Entwicklung benötigt viel Zeit und Budget. Fehlende Ressourcen führen zu mangelhaften Anwendungen
• Fehlender Nutzen: Es existieren keine Feedbackschleifen. Missachtung der Kundenbedürfnisse führt zu einem Misserfolg des Software-Produktes

Was unterscheidet MVP vom fertigen Produkt?

Iteratives Vorgehen

Der grundlegende Unterschied zwischen einer MVP-Entwicklung und einer Entwicklung eines fertigen Produkts, ist die iterative Vorgehensweise. Entwickler erweitern das Produkt durch eingebaute Feedbackschleifen schrittweise um weitere Features. Verwendet wird die Scrum-Methode, die zum agilen Projektmanagement zählt. Bei einem fertigen Produkt bauen die App- oder Software-Anbieter direkt alle Features ein und vermarkten das vollwertige Endprodukt im Store. Bei einer MVP-Software oder -App beschränkt sich die Entwicklung anfangs auf die notwendigen Anforderungen und Eigenschaften. Diese erfüllen den Zweck des Produktes und ermöglichen eine reibungslose Nutzung. Das Minimum Viable Product wird im Rohzustand gelauncht und mithilfe von Kundenfeedback schrittweise optimiert.

Scrum-Prozess bei der MVP-Entwicklung

Build-Measure-Learn Ansatz

Dieser Prozess nennt sich Validated Learning und ist Teil der Lean Startup Methode. Das Modell veranschaulicht den Feedback-Zyklus und enthält die Elemente „Build“, „Measure“ und „Learn“. Nutzer testen das entwickelte Produkt-Feature und geben Feedback. Die Entwickler der Anwendung werten das Feedback aus und nutzen das gewonnene Wissen für den nächsten Sprint.
Das Ziel des Build-Measure-Learn Ansatzes ist nicht ein finales marktfähiges Produkt, sondern durch schrittweise und iterative Entwicklung zu lernen. Reduziert gehaltene Zyklen ermöglichen es, schnell und kostengünstig Features anhand von Kundenfeedback zu ändern.

Build-Measure-Learn Ansatz als Teil der Lean Startup Methode

Fazit

Ein schneller und preiswerter App-Launch ist heutzutage wichtiger denn je, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Eine erfolgversprechende Lösung bietet hierbei die Entwicklung eines MVP. Das Minimal Viable Product setzt sich zusammen aus den wichtigsten Features, um den Erstanwender zufriedenzustellen. Es muss einen Zukunftsnutzen bieten, um den Early Adopter zu halten. Nach dem Launch der App oder Software wird das Produkt mithilfe von Feedback-Schleifen weiter optimiert. Ziel der Lean Startup Methode ist nicht die Entwicklung eines vollwertigen Produkts, sondern das „Lernen“ anhand der iterativen Entwicklung.

Bei Fragen zu einer erfolgreichen MVP-Entwicklung melden Sie sich. Unser Experten-Team hilft Ihnen gerne weiter!